Wie hat Dir das Kapitel gefallen?
1 Stern = Gar nicht – 5 Sterne Fantastisch!
by sideburn004 part of this post
Bei diesem Kapitel ist die Qualitätssicherung eingeschritten – Rose hat mir freundlicherweise unter die Arme gegriffen und meine verschachtelten Monstersätze gekürzt und sortiert.
Der Titel sollte nach dem Lesen wieder ziemlich selbst erklärend sein. Ansonsten hoffe ich, dass dies das Kapitel war, worauf ihr solange gewartet habt.
Meine Einstellung zu erotischen Szenen sollten meine Stammleser ja kennen. Weniger ist oft mehr. Gerade in dieser Geschichte wollte ich Stimmung und keine Anatomie-Studie.
Die Szene ist mir dennoch schwer gefallen. Weil Ulquiorra zwar Grimmjows Erfahrung fehlt, er aber weder naiv noch scheu wirken sollte.
Luzy hatte mir erklärt, dass Autisten sobald sie merken, dass ihnen etwas gefällt auch sehr forsch und fordernd sein können und sobald eine bestimmt Grenze überschritten ist, gibt es sozusagen kein Halten mehr.
Auf der anderen Seite hatte Grimmjow hat schon einige Bettgefährten gehabt. Vom technischen Standpunkt aus, kennt Grimmjow sich also aus. Aber das ist nicht alles. Vergleicht man das Liebesspiel mit dem Hören von Musik, so bringen Lautstärke und Bass zwar den Körper zum schwingen, aber das was wirklich berührt ist die Melodie oder Emotionen in der Stimme des Sängers/in. Das ist was ihnen innerlich zum beben bringt.
Genau das passiert Grimmjow bei Ulquiorra. Liebe macht selbst aus dem simpelsten Sachen etwas vollkommen einmaliges.
Auch wenn die Rohfassung des Kapitels bereits im ersten Rutsch geschrieben war, so war dies auch das erste Kapitel bei dem Luzy und auch Rose deutlich mehr Kritik am Inhalt und vor allem an Grimmjows Entscheidungsprozess geäußert hatten.
Da habe ich dann nachgebessert. Aber weil ich nicht wirklich zufrieden mit dem Ergebnis war, habe ich die endgültige Korrektur immer wieder hinaus geschoben. Gerade der Anfang gefällt mir nicht so gut und ich war sogar soweit die ersten Abschnitte komplett neu zu schreiben.
Warum?
Ich mache das, was ich gerne bei anderen kritisiere: Ich erzähle und zeige nicht.
Unter den ersten Tipps für angehende Schriftsteller findet man immer den Auspruch: “Show – Don’t tell”
Man soll dem Leser zeigen was passiert und es nicht platt erzählen. Der Unterschied sähe praktisch so aus:
Erzählen: Er hatte Angst.
Zeigen: Kalter Schweiß lief langsam seinen Nacken herunter und seine Hände zitterten, während sein Herzschlag laut in seinen Ohren dröhnte.
Was man aber auch deutlich sieht ist, dass etwas zu zeigen deutlich mehr Text benötigt, als es zu erzählen.
Wer schon etwas mehr geschrieben hat, der wird feststellen, dass zeigen nicht immer besser als erzählen ist. Es kommt darauf an, was man erreichen will. wie bei vielen Dingen macht es auch hier die Mischung und man sollte sich genau überlegen welche Variante man wählt.
Erzählen ist direkt und man vermeidet Fehlinterpretationen. Der Leser muss nicht mitdenken. Er bekommt gesagt, wie der Charakter fühlt und was er denkt. Der Leser muss die Körpersprache und Handlungen nicht interpretieren.
Zeigen ist indirekt. Der Aufbau einer Szene und die Körpersprache bzw. Sinneseindrücke des Charakters deuten Gefühle und Gedanken an. Die Phantasie, das Vorstellungsvermögen des Lesers ist gefordert.
Das ist Wichtig, macht aber das Lesen anstrengender und kann auch zu Fehlinterpretationen führen.
Fanfiktion ist Unterhaltungsliteratur. Daher versuche ich beides zu kombinieren. Nehmen wir das Beispiel von Oben:
Kalter Schweiß lief langsam seinen Nacken herunter und die Angst ließ seine Hände zitterten, während sein Herzschlag laut in seinen Ohren dröhnte.
Was man aber auch sieht, ist das Theorie und Praxis zwei unterschiedliche Dinge sind. Auch wenn ich Theoretisch weiß, was ich machen sollte, so klappt das praktisch nicht immer – wie man bei der ersten Hälfte von Kapitel 10 sehen kann.